Am 08.12.2022, übrigens dem Tag der Bildung, lud uns die spendenfinanzierte Stiftung BILDUNG nach Berlin ein. In der Villa Elisabeth wurden herausragende Kindergarten- und Schulprojekte mit dem Förderpreis „Verein(t) für gute Kindertagesstätten und Schule“ ausgezeichnet, der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte war und bereits zum neunten Mal vergeben wurde. Er trug in diesem Jahr das Thema „Vielfältig l(i)eben“.
Die Stiftung BILDUNG, die vor zehn Jahren mit nur zehn Ehrenamtlichen gestartet war, hat sich zu einer beachtlichen Spenden- und Lobbyorganisation mit großer gesellschaftlicher Wirkung entwickelt. Ihr Ziel ist es, beste Bildungschancen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Dazu wirkt die Stiftung BILDUNG auf das bundesweite Netzwerk der Fördervereine an Schulen und Kindergärten ein und macht sich stark für Partizipation und Vielfalt in der Bildung.
Auch wir als Förderverein beider Schulen in Wormstedt hatten uns mit unserem Schulgarten- und Zukunftsprojekt: #gemeinsamwachsen für den Förderpreis beworben. Schließlich arbeiten im Schulgarten alle Hand in Hand. Ganz egal, wo sie herkommen, woran sie glauben, welche Sprache sie sprechen und wen sie lieben.
Insgesamt 20 Projekt stellten sich in Berlin in der Villa Elisabeth vor. Nominiert wurden sie von den jeweiligen Landesverbänden der Kindertagesstätten- und Schulfördervereine sowie dem Bundesverband BSFV e.V. Außerdem konnten sich drei weitere Projekte über einen Publikumspreis freuen.
Die Preisverleihung begann mit einem Grußwort per Videobotschaft von Julian Janssen, der vielen wahrscheinlich besser als „Checker-Julian“ des KIKA bekannt ist. Er gehörte eigentlich zum Moderationsteam, wurde jedoch leider krank und schickte daher liebe Grüße und sein Bedauern über seine Abwesenheit digital von München nach Berlin. Die Künstlerin, Aktivistin und Pädagogin Isra Abdou übernahm vor diesem Hintergrund die Moderation der Preisverleihung souverän allein.
Dass letztlich alle an den Projekten Beteiligten Gewinner*innen seien, machte Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus, die auch ein Gast der Preisverleihung war, gleich zu Beginn ihrer Rede klar. „Vielfalt macht die Gesellschaft stark und damit auch freier und ist ein Gewinn für uns alle. Sie muss aber erlernt und erlebt werden, möglichst schon in der Kindheit.“
Die Bundesministerin bedankte sich auch bei allen pädagogischen Fachkräften für ihr außergewöhnliches Engagement sowie den Engagierten der Stiftung BILDUNG: „Sie werfen mit dem Preis jedes Jahr einen Stein ins Wasser, der große Kreise zieht, entdecken Projekte, die wegweisend wirken und fördern besonderes Engagement, das andere inspirieren kann.“ ― Da dürfen wir uns auch mal stellvertretend auf die Schulter klopfen.
Katja Hintze, die Vorstandsvorsitzende der Stiftung BILDUNG, sah ebenso einen Grund zum Feiern: „Wir feiern heute Bildung und dass wir ein Land sind, das sich Bildung so leisten kann und, ehrlich gesagt, noch viel mehr leisten muss. Und wir feiern das Engagement, das diese Bildung stärkt: 5,9 Millionen ehrenamtlich Engagierte. Und wir feiern euch, liebe Kinder und Jugendliche.“
Mit einem abgewandelten Zitat von Paddington-Bär begann Prof. Dr. Gesine Schwan, Politikwissenschaftlerin und Schirmherrin der Stiftung BILDUNG, ihre Rede: „In unserer Welt ist jeder Mensch anders und deshalb passt auch jeder Mensch rein.“ Sie selbst erinnere sich vor allem um die „ Extra-Dinge“ rund um die Schule, also all das, was nicht ausdrücklich zum Unterricht gehört. In diesem Zusammenhang bedankte sie sich bei all den pädagogischen Fachkräften, die sich diese Zeit extra nehmen und so diesen „Reichtum der Erinnerungen“ bei den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen schaffen.
Sie schlug auch den Bogen zur Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar und betonte, Vielfalt sei kein Trend, sondern eine Haltung. Die Debatte um Katar habe aus ihrer Sicht gezeigt, wieviel Vielfalt auch mit Demokratie zu tun hat: „Wer Vielfalt fördert, stärkt unsere Demokratie“, so Prof. Dr. Gesine Schwan.
Auch wenn wir am Ende „nur“ zwei „Blumen-Murmeln“ für unseren Schulgarten gewonnen haben, fühlen wir uns trotzdem um viele Erfahrungen reicher. Allein die Wortes des Dankes und der Wertschätzung waren wie eine „Glücksdusche“ und Balsam für die Seele. ― Mit diesem Gefühl begaben wir uns auf die Heimreise und nahmen die tiefe Bedeutung mit. Der britische Nationalökonom Alfred Marshall sagte einmal: „Bedenke: Von allem sind sieben Achtel unsichtbar.“ Vielleicht halten wir Erfolg viel zu oft für etwas Sichtbares, etwas Messbares. Vielleicht braucht es nicht immer ein vorzeigbares Ergebnis, um erfolgreich zu sein. Vielleicht sollten wir viel mehr sehen, was nicht sichtbar ist.
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